Vermenschliche mich nicht!

In diesem Abschnitt beschäftigen wir uns mit dem wundesten Punkt, den wir Menschen haben:

Wir wollen
unsere grenzenlose Liebe
mitteilen.

Unser Hund soll ein vollwertiges Familienmitglied sein. Er ist unser Liebling, unser "Ein-und-Alles", unser Seelentröster, unser Freund, unser Gesprächspartner (Alter Schwede! Wenn meine Hunde reden könnten und ausplaudern würden, was sie wissen.), unser ... ach, du weißt schon. Wir stopfen ihn voll mit unseren Erwartungen, unseren Hoffnungen ... und unserer Liebe.

All das machen wir, weil es UNS befriedigt, weil es UNS zufrieden stellt. Doch gilt das auch für den Hund? Sieht er das genauso?

Freude an einem Hund haben Sie erst, wenn sie nicht versuchen, einen halben Menschen aus ihm zu machen. Ziehen Sie stattdessen doch einmal in Betracht, selbst zu einem halben Hund zu werden!Edward Hoagland

Was erwartet ein Hund vom Leben?

Natürlich! Er will glücklich sein. Er will jeden Tag genießen können. Doch was sind für Hunde "Glück & Genuss"?

In der Natur - also dort, wo unser Hund seine Gene herbekommen hat - bedeutet das für ihn: Ein sicheres Rudel. Eines, das ihm Schutz und Futter garantiert. Eines, das berechenbar ist. Eines, in dem der Rudelführer auf alle Fragen eine Antwort und für alle Probleme eine Lösung hat. Eines, in dem er entspannt herumtollen kann, ohne selbst die Rudelführung und den damit verbundenen Stress übernehmen zu müssen. ... Eben eines, in dem der Hund ganz Hund sein darf.

Das klingt okay, oder?! Nichts, was man nicht erfüllen könnte. Erst recht nicht, da wir ihn doch wirklich lieben und ihm gern seine Wünsche erfüllen. Schutz? Check! Futter? Check! ... Moment! Berechenbarkeit? Was soll das denn heißen? Und wieso muss der Rudelführer auf alles eine Antwort und für alles eine Lösung haben? Und überhaupt: "Hund sein lassen"? Das mache ich doch sowieso! ... Oder?!